Sterben und Leichtigkeit – passt das zusammen?
Vom Leben Abschied nehmen zu müssen, jeden Tag ein Stück mehr, tut weh. Die Gewissheit, dass das eigene Leben wirklich bald vorbei ist, wiegt schwer. Erinnerungen werden wach. Besonders in Krankheits- oder Krisenzeiten sind es jedoch eher die traurigen Momente und die verpassten Gelegenheiten, die an uns nagen. Es sind die Dinge, die nicht mehr nachgeholt werden können. Der Moment, der sagt, es ist endgültig.
Da tut es so gut, wenn jemand zuhört und Anteil am Leben nimmt. Das machen die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen unseres ambulanten Hospizdienstes D.E.L.P.H.I.N. jeden Tag. Sie besuchen Menschen in deren letzten Lebenswochen regelmäßig: zu Hause, im Krankenhaus oder im Pflegeheim. Sie bringen Zeit mit – hören zu, lassen sich ein, halten aus. Vieles wird leichter, wird bunter, nur weil sie da sind.
Unsere Ehrenamtlichen sind für sterbende Menschen da – mit Offenheit, Empathie und viel Herz. So finden auch die vielen anderen Erinnerungen, die positiven Stimmungen und Gefühle wieder ihren Platz: Dankbarkeit, Zufriedenheit, Stolz auf Erreichtes, Verbundenheit mit anderen Menschen. Freude über auch kleine Glücksmomente ist wieder zu spüren: Vogelzwitschern früh am Morgen, eine einzelne Blüte in einer Vase, ein duftender Tee… Vieles Schöne wird wieder erlebt und wahrgenommen.
Auch für An- und Zugehörige kann diese Zeit schwer sein. Sie erleben täglich, wie ein Mensch, der ihnen wichtig ist und den sie lieben, sich mehr und mehr von ihnen entfernt. Er wird sterben. Sie sind unsicher und nicht selten voller Angst. Das Nichtwissen vor dem was kommt, kann lähmen und zur Verzweiflung führen. Oft ist es unmöglich, besonders im Familien- oder Freundeskreis, darüber zu reden. Jeder versucht die Verzweiflung, die Angst, den Schmerz und die Trauer für sich zu behalten, um andere nicht zu belasten.
Unterstützung und Hilfe leisten auch hier unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen. Sie scheuen das Sprechen über den Tod und das Sterben nicht. Dabei bringen sie, neben der Ausbildung, immer auch ihre eigenen Lebens- und Trauererfahrungen ein und helfen so die Last zu tragen und zu mindern.
Wenn Angehörige ihre Lieben pflegen, stehen sie unter Druck, oft über einen langen Zeitraum. Sie nehmen sich zu wenig Zeit für sich. Die Arbeit unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen ist auch für sie ein Geschenk. Sie bekommen Zeit geschenkt. Zeit, die sie sich in Zeiten der Pflege und Sorge oft nicht nehmen. Sie können ausspannen, sich mal nur um (s)ich kümmern. Sie bekommen wieder etwas Leichtigkeit in ihren Alltag.
Bring ein wenig Leichtigkeit in schwere Stunden. Hilf mit Deiner Spende unseren Ehrenamtlichen, Menschen auf ihrem letzten Weg zu Hause zu begleiten und Zugehörige zu unterstützen.